BUND-Landesverband Hamburg

BUND zum Nullsummenspiel beim Vollhöfner Wald: “So erreichen wir für die Natur gar nichts”

07. August 2023 | Artenschutz, Flaechenschutz, Naturschutz

Die letzten unversiegelten Flächen in Altenwerder werden zerstört | Naturschutzgebiet im Vollhöfner Wald von vornherein lückenhaft

Der Vollhöfner Wald soll laut Umweltsenator Jens Kerstan aus dem Hafengebiet entlassen und unter Naturschutz gestellt werden, weil stattdessen das Altenwerder Kirchtal sowie die Altenwerder Bullerrinne industriell genutzt werden. Damit setzt sich der Flächenfraß durch den Hafen weiter fort. Der BUND warnt vor schwerwiegenden Verlusten für die Natur. Die letzten unversiegelten Flächen in Altenwerder werden damit zerstört. Besonders kritisch: Sogar im Vollhöfner Wald soll von vornherein bereits ein Stück aus dem künftigen Naturschutzgebiet gar nicht erst Schutzstatus erhalten, sondern als Windkraftstandort genutzt werden. Eine weitere Anlage soll nordwestlich entstehen, in nur geringem Abstand zum “Völli“, und drei weitere auf dem Gebiet um Altenwerder. 

Dazu Sabine Sommer, Vorsitzende des BUND Hamburg: 

„Dass der „Völli“ gerettet und aus dem Hafengebiet entlassen wird, ist eigentlich ein großer Erfolg für die Umweltbewegung. Doch unsere Freude ist gleich doppelt getrübt. Zum einen, weil der Schutz mit der Versiegelung der verbliebenen Naturflächen in Altenwerder einhergeht. Und zweitens, weil der Bau von Windkraftanlagen am Völli einen massiven Eingriff in ein Naturschutzgebiet bedeutet. So erreichen wir in Summe für die Natur gar nichts. Naturschutzgebiete sind die am besten geschützten Flächen in Hamburg und gelten daher zu Recht grundsätzlich als Ausschlussgebiete für Windkraftanlagen! Die wenigen verbliebenen ökologisch hochwertigen Flächen im Hafengebiet werden dringend als Biotopinseln und Trittsteine für die Wanderbewegung von Arten benötigt. Im Vollhöfner Wald und in Altenwerder sind viele Fledermäuse* und Vögel unterwegs und würden durch die neuen Windkraftanlagen gefährdet. Wir sehen Windkraftanlagen grundsätzlich als wichtigen Teil für die Energiewende an. Der Ausbau der Windenergie kann aber nicht rein politisch erfolgen, sondern muss anhand von klaren naturschutzfachlichen Kriterien geprüft werden, auch im Falle ‘Völli’”. 

*Fledermausarten im und um den Völli: Kleinabendsegler, Großer Abendsegler, Breitflügelfledermaus, Zwergfledermaus, Rauhautfledermaus, Mückenfledermaus, Wasserfledermaus 

Für Rückfragen:  
Sabine Sommer, BUND-Landesvorsitzende, Tel. 040-600387-18  

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